Im Februar 1939 wurde in Sehma ein Posaunenchor gegründet, der seitdem fest zum Leben der Gemeinde gehört.
Besonders ist das adventliche Turmblasen hervorzuheben, das alle Jahre,
auch im Krieg bei Verdunklung und auch bei gelegentlich großer Kälte, durchgehalten wurde.
Die in den Jahren 1898/99 erbaute Pauluskirche in Sehma ist in ihrer inneren Ausstattung eine typische Jugendstilkirche.
Malereien zierten den gesamten Altarraum und die Decke des Kirchenschiffes wie die Emporen.
Bis auf die Malereien an den Emporen waren sie bei der Innenrenovation 1953 abgewaschen und übermalt worden.
Auch den Taufstein und den Altar ereilte das gleiche Schicksal,
sie wurden bunt mit Ölfarbe übermalt. Nur die Kanzel und das Lesepult
entgingen durch den Protest der Gemeinde dieser Verschandelung.
Bei der letzten Innenrenovation 1983 kamen die alten Malereien beim Abwaschen
zum Teil wieder zum Vorschein, und die Kirchenmaler der Fa. Fritzsch in Neudorf
haben sie im Altarraum mit großer Liebe und großem Geschick wieder sichtbar gemacht.
Das übrige Kirchenschiff blieb in seiner schlichten Ausmalung erhalten.
Der zugleich erfolgte Umbau der Heizung ließ die Kirche zu einem Gotteshaus werden,
in dem sich die Gemeinde zu Hause fühlt. Die Erzgebirger wollen ihre Kirche wie ihre gute Stube haben,
in der sie zu Hause sind und es auch im kalten Winter „anheimelnd warm“ ist.
Im Jahre 1991 konnten auch die hässlichen Übermalungen – wenn auch unter großen Mühen – vom Altar und Taufstein entfernt
und der Altar in guter Weise neu vergoldet werden.
Der Kirchturm
In dem 51 Meter hohen Turm der Kirche hing und hängt seit dem 1. Advent 1950 wieder ein Geläut dreier Bronzeglocken, die heute wie damals
den gleichen Klang haben (Des-F-As) und die Inschrift tragen: „Christmettengemeinde Sehma“.
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Die pneumatische Orgel
Zur weiteren Ausstattung der Kirche gehört die pneumatische Orgel, die in den Jahren 1934 und 1940 erweitert wurde,
aber zum Ende des 20. Jahrhunderts einer völligen Erneuerung bedurfte.
Am 3. Juni 1999 gründete sich ein Orgelförderverein, der den Neubau der Orgel voranbringen wollte.
Die damals veranschlagten Kosten beliefen sich auf ca. 500.000 DM.
Der Neubau der Orgel wurde im Jahre 2005 fertiggestellt.
Weitere Innenaustattung:
Gefallenehrung, farbige Glasfenster, Wandgemälde und überlebensgroße Statue
Zur inneren Ausstattung gehören die beiden Gefallenenehrungen für die Toten des ersten Weltkrieges an der Brüstung der Orgelempore
mit drei bildlichen Darstellungen des Kriegsgeschehens aus dem Jahre 1925
und für die Toten des zweiten Weltkrieges mit einer hölzernen Pieta am Fuße der Kanzel, geschaffen von Frau Viola Nahmacher aus Greiz.
Zu beiden Seiten des Altars ist der Kirchenraum durch zwei farbige Glasfenster geschmückt: „Taufe des Herrn“ und „Kreuzigung Jesu“.
Über den beiden Seitenemporen hängen zwei Wandgemälde „Hirtenverkündigung“ und „Himmelfahrt des Herrn“, die noch der Restaurierung bedürfen.
Über dem Eingangsportal steht eine überlebensgroße Statue des Apostels Paulus aus weißem Sandstein.
Der Namenspatron dieser Kirche wurde von Prof. Robert Hense aus Dresden geschaffen und ist eine Spende des Kunstfonds.