Der Transport nach Sehma war für den 14. Dezember 1950 geplant. Bis dahin galt es noch den Transport zu organisieren, was sich als sehr schwierig erwies. An diesem Punkte hat der damalige Inhaber der Firma Martin Burkert, Arno Burkert weder Mühe noch Wege gescheut, um am Transporttage einen geeigneten LKW zur Verfügung zu stellen, immerhin betrug die Last über 3 Tonnen. Doch nicht nur die Bereitstellung des Lastkraftwagens musste von Arno Burkert organisiert werden, sondern auch die Erlaubnis für diese Fernfahrt. Damals waren Leerfahrten über diese Distanzen für LKW verboten und so musste eine Ladung für diesen Tag nach Apolda herangeschafft werden. Nachdem viele Anfragen an die hiesigen Betriebe für eine solche Ladung scheiterten, gelang es ihm dennoch für diese Fahrt eine Ladung Beleuchtungskörper von einem Cranzahler Betrieb nach Apolda zu arrangieren. Überhaupt ist hier das Engagement von Arno Burkert besonders zu würdigen. Er und seine Familie haben alles ihnen Mögliche in Bewegung gesetzt, um die Kirchgemeinde bei ihrem Glockenprojekt zu unterstützen. In der Nacht zum Donnerstag, den 14. Dezember 1950 brachen sie nun auf, der damals noch junge Herbert Burkert, Sohn des Arno Burkert und sein Cousin Gotthard Burkert, begleitet von Pfarrer Scholz und vielen Segenswünschen der Gemeinde. Damals brauchte man für so eine Strecke zwei Kraftfahrer, denn das LKW-fahren war noch anstrengend. In dieser Zeit waren die Straßen in einem erbärmlichen Zustand und Reifenpannen oder anderes Ungemach war an der Tagesordnung. Aber die Apoldafahrer schafften es: im Morgengrauen standen sie bereits vor den Toren der Glockengießerei und gegen 10 Uhr traten sie mit den drei neu gegossenen Glocken auf der Ladefläche die Heimreise an. Jede dieser Glocken hatte ein respektables Gewicht: die große Des-Glocke wiegt 1717 kg, die mittlere F-Glocke bringt ein Gewicht von 836 kg auf die Waage und selbst die kleine As-Glocke schlägt noch mit 456 kg zu Buche. Ohne Ruhepause fuhren die Fahrer, die sich ab und an abwechselten auf eisglatten Straßen mit der ersehnten Fracht gen Erzgebirge. Durch GOTTES Gnade erlitten sie auch bei der Heimfahrt keinerlei Pannen. Selbst die russischen Kontrollposten, die sie hier und da passieren mussten, ließen sie trotz der ungewöhnlichen Fuhre ungehindert durchfahren.