Andacht zum Monatsspruch
Liebe Gemeinden des Sehmatales, an Fichtelberg und Bärenstein, liebe Leserinnen und Leser.
Die Güte des Herrn ist´s, daß wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein End,
sondern sie ist alle Morgen neu, und seine Treue ist groß “ (Klagelieder 3, 22- 23).
„Bald nun ist Weihnachtszeit“ wird es wieder in unseren Landen heißen. Natürlich dauert es
noch, bis das erste Türchen am Adventskalender geöffnet wird. Doch einige Vorbereitungen
laufen schon an: Viele Gemeinden suchen derzeit die Spieler für die Krippenspielproben.
Zudem überlegen die Kantoren sich nach den Erntedankgo0esdiensten, welche Stücke sie in
der Advents- und Weihnachtszeit in den Gemeinden zu Gehör bringen. Überhaupt ist, gerade
bei uns im Erzgebirge, diese Zeit sehr wich3g, denn so wird die Advents- und Weihnachtszeit
zu einer der schönsten des Jahres.
Schauen wir nun genauer auf all diese Dinge, dann merken wir: Im Mittelpunkt steht immer
wieder diese eine heilige Familie. Alles dreht sich nur um sie – um Josef, Maria und das
Jesuskind. Immer und immer wieder soll sich dieses Bild der heiligen Familie in unsere Köpfe
einprägen, und es prägt sich tatsächlich auch ein! Jedes Jahr aufs Neue! Zu Recht!
So sind wir froh, wenn jegliches Familienleben in unserem Land gut funk3oniert. Denn was die
heilige Familie darstellt, ist in Wirklichkeit nicht immer so heilig. So war Maria dem Josef „auch
nur“ anvertraut, das heißt, das hochheilige Paar war auch nicht miteinander verheiratet – sie
lebten nach unserem Verständnis nichts anderes eine ‚wilde Ehe‘. Und bei uns leben sich –
leider Go0es – auch Ehepaare auseinander, und Kinder sind nicht immer überall willkommen.
Allen aber ist es nicht gegeben, sicher aufzutreten und selbstbewusst zu leben. Vor allem dann
nicht, wenn selbstverständliche Ordnungen so sehr in Frage gestellt werden. Und zwar so sehr,
dass alles möglich ist und immer neue Beliebigkeiten als das „neue Normal“ und als neue
Moraldoktrin angepriesen werden.
Auch in unserer Zeit machen sich nicht wenige Menschen ein eigenes Go0esbild, zeichnen
Go0 weich und haben eine Vorstellung von ihm, die mit der Wirklichkeit einfach nichts gemein
hat, zum Teil, weil sie das in der Bibel bezeugte Wort nicht in Gänze wahrhaben wollen und
ihm nicht selten die Spitze abbrechen, um es so nach ihren eigenen Wünschen zu
harmonisieren.
Fakt ist eines: Klagen bringt uns nicht weiter. Klar ist: Auf Versöhnung nach Streit und auf
Frieden liegt der höchste Segen!
Wo nun dieser Gedanke auch uns leitet, bleibt Go0es Zuspruch bestehen. Auch morgen noch.
Mit herzlichen Grüßen und Glück auf!
Ihr/ Euer Kantor Frank Thiemer