Andacht zum Monatsspruch
Liebe Leserinnen und Leser, wenn es brennt, rufen wir die Feuerwehr. Um Brände zu vermeiden, gibt es Brandschutzvorschriften. Feuerlöscher müssen regelmäßig überprüft werden. Rauchmelder gehören inzwischen in jede Mietwohnung. Alles dient dazu, ein Feuer, wenn es schon ausbricht, frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Das Ziel ist es, dass immer weniger Menschen durch Feuer zu Schaden kommen. Auch wenn sich nicht jeder Brand vermeiden lässt, so hat es doch große Fortschritte gegeben. Gott sei Dank! Doch der Monatsspruch für den Monat April redet von einem Feuer, das erst ziemlich spät erkannt wurde und das auch nicht schnell gelöscht wurde. Es war ein ein Feuer, das weiterbrannte. Und auch hier können wir sagen: Gott sei Dank!
Es ist ein Bibelwort aus einer Ostergeschichte, aus der Erzählung von den Emmaus-Jüngern. Sie waren unterwegs von Jerusalem in ihr Heimatdorf Emmaus. Auf dem Weg erzählen sie einem scheinbar Fremden von den Ereignissen der vergangenen Tage, davon, dass Jesus gekreuzigt wurde und dass das Grab nun leer wäre. Daraufhin schließt ihnen dieser doch gar nicht so unwissende Fremde die Schrift auf. Er erklärt, dass das alles so kommen musste. Am Ende des Weges bitten sie ihn, da zu bleiben. Sie essen gemeinsam und als er das Brot bricht, erkennen sie ihn: Es ist Jesus, der auferstandene Herr. In diesem Moment aber ist er auch schon wieder verschwunden. Dann sagen sie diesen Satz:
„Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete?“ Lukas 24,32
Jesus hat in ihnen ein Feuer entfacht, das sie zunächst gar nicht bemerkt hatten. Doch sie dachten gar nicht daran, es zu löschen. Im Gegenteil, sie haben es weitergegeben. Sofort sind sie nach Jerusalem zurückgekehrt und haben erzählt, was sie mit Jesus erlebt haben.
Feuer ist lebensbedrohlich. Das Feuer Gottes, entfacht durch die Begegnung mit dem Auferstandenen, bedroht mein altes Leben, alte Gewohnheiten und Überzeugungen. Und doch sollten wir es niemals löschen, sondern anfachen und weitergeben. Denn wir können wie die Emmaus-Jünger, „Brandstifter“ des Gottesfeuers sein. Und das kann keine Brandschutzvorschrift, kein Rauchmelder und keine Feuerwehr dieser Welt verhindern. Denn dieses Osterfeuer führt zum Leben.
Mit diesen „feurigen“ Gedanken wünsche ich Ihnen eine fröhliche Osterzeit und gesegnete Monate April und Mai.
Ihr Pfarrer Matti Schlosser